Regelwerke zum Erhalt der Trinkwassergüte

Nahezu 400 Normen- und Regelwerke zum Erhalt der Trinkwassergüte wurden von unterschiedlichen Verbänden veröffentlicht. Sie richten sich an Wasserversorger, Planer, Installateure und Betreiber von Trinkwasserinstallationen. Passen bei dieser Komplexität Theorie und Praxis noch zusammen? Ist es machbar, alle Vorgaben bei der täglichen Arbeit zu berücksichtigen? Und wenn nicht, was dann? Hier ein Blick in die Struktur der Vorgaben für Trinkwasser – der für mehr Durchblick sorgt.

Bestimmt, verordnet, geregelt! Und was gilt?

Im juristischen Sinne gibt es große Unterschiede zwischen gesetzlich bestimmten, verordneten und geregelten Vorschriften. Ziel aller Vorgaben für Trinkwasser ist jedoch der Schutz der menschlichen Gesundheit. Laut dem §3 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) „[muss] Wasser für den menschlichen Gebrauch […] so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist.“

Doch wie muss Wasser für den menschlichen Gebrauch beschaffen sein, damit davon keine Gesundheitsgefahr ausgeht? Und wie werden die unterschiedlichen Nutzungen von Wasser und die davon abhängigen Schutzziele für Menschen definiert? Die Verantwortung, Einzelheiten festzulegen, liegt bei dem Gesundheitsministerium, welches dafür die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) erlassen hat.

Trinkwasserverordnung ist bindend

Die TrinkwV legt neben der Beschaffenheit von Trinkwasser auch Vorgaben zur Überwachung der Trinkwassergüte und Anforderungen an Wasserversorgungsanlagen fest.
So ist beispielsweise im §13 (1) TrinkwV festgelegt, dass Wasserversorgungsanlagen mindestens den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen müssen.

„Anerkannte technische Regeln sind diejenigen Prinzipien und Lösungen, die in der Praxis erprobt und bewährt sind und sich bei der Mehrheit der Praktiker durchgesetzt haben“

Bundesverwaltungsgericht

Ein Beispiel für eine allgemein anerkannte Regel der Technik (a.a.R.d.T.) ist die Temperaturspreizung in zentralen Warmwassersystemen mit Zirkulation von 60/55 °C gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 551.

Norm- und Regelwerke als Orientierung

Die Autorität dieser Regel ist nicht auf den Regelsetzer zurückzuführen, sondern auf die Bestätigung aus der Praxis durch die Planer und Installateure. Darüber hinaus können Regelwerke die Umsetzung der Vorgaben des Gesetzgebers frei interpretieren, sodass sie sich zudem unterschiedlich in der Praxis durchsetzen. Wenn diese verbindlichen Vorgaben verschieden aufgefasst werden, entscheidet also in erster die Praxis vor Ort, welche Regelwerke nun im konkreten Fall anzuwenden sind.

Mangelfreie Trinkwasserinstallation

Hat ein Planer oder Installateur die Entscheidungsmacht, stellt sich schnell die Frage, ob ihm auch ein Mangel angelastet werden kann, wenn bestimmte Regeln nicht angewandt wurden. Entscheidend ist hier die vertragliche Vereinbarung mit dem Bauherrn und der Zeitpunkt der Abnahme: Wurden die allgemein anerkannten Regeln der Technik beim Zeitpunkt der Planung und Errichtung erfüllt, gilt die Anlage als mangelfrei – auch wenn später neue Regeln eingeführt werden.

Schulungsangebote zur Trinkwasserhygiene

Mit welchen der verschiedenen Trinkwasserhygiene-Regeln der Grundsatz des Gesundheitsschutzes wirkungsvoll zu erfüllen ist, fasst zum Beispiel die Richtlinie VDI 6023 Blatt 1 als Kompendium zusammen. Einen Überblick dazu bieten unsere Schulungsangebote, wie das Seminar „Hygieneschulung nach VDI-Richtlinie 6023 A und B“, das Grundlagen der Trinkwasserhygiene rund um die Phasen Planung, Installation, Betrieb und Instandhaltung vermittelt. Zudem ermöglicht das Seminar „Fit für Trinkwasser“ der Verbände ZVSHK, BTGA und figawa eine Schulung im Bereich Grundlagen der Mikrobiologie und Wasserchemie, inklusive der Technik zur Befähigung als Hygienefachkraft für Trinkwasserhygiene.

Lösungen von Viega

Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit - auch in Deutschland nicht. Viega setzt sich daher für den Schutz von Trinkwasser ein. In unserem Kompetenzbereich Trinkwasser berichten wir über Grundlagen der Trinkwasserhygiene, unsere Lösungen vom Hausanschluss bis zur Entnahmestelle und stellen Ihnen für jede Zielgruppe wichtige Lösungen & Services vor. Überzeugen Sie sich selbst!

Wasser gehört zu den schützenwertesten Ressourcen – sowohl auf der Rohwasserseite als auch in der Trinkwasser-Installation. Jegliche unnötige Kontamination muss deshalb vermieden werden.

Dr. Christian Schauer (Director Kompetenzzentrum Wasser), Viega

Die zuverlässige Reparatur von PE-Wasserleitungen ist entscheidend, aber oft herausfordernd. Besonders bei schlechtem Wetter sind Schweißverfahren problematisch. Die Geopress K-Reparaturkupplung bietet hier eine effiziente Alternative.
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