Normen und Regelwerke: Basis für sicheres Trinkwasser

Normen und technische Regeln spielen eine zentrale Rolle beim Erhalt der Trinkwassergüte. Sie bieten klare Leitlinien und Mindeststandards, um Gesundheit, Komfort und technische Sicherheit in Trinkwasserinstallationen zu unterstützen. 

Hygienisch einwandfreies Trinkwasser –
die vier Erfolgsfaktoren

Die Sicherheit und Qualität unseres Trinkwassers basieren auf einem stabilen System aus rechtlichen, technischen und praktischen Vorgaben. Vier zentrale Erfolgsfaktoren gewährleisten eine zuverlässige und hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung. Mit diesen vier Erfolgsfaktoren wird sichergestellt, dass Trinkwasserinstallationen den höchsten hygienischen Anforderungen entsprechen und die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer geschützt bleibt.

1. Infektionsschutz

Das Infektionsschutzgesetz definiert Maßnahmen wie die Überwachung von Warmwasseranlagen, um vor mikrobiellen Gefahren wie Legionellen zu schützen und sicherzustellen, dass Trinkwasser keine schädlichen Verunreinigungen enthält.

  • Sicheres Wasser für die Gesundheit

    Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist eine zentrale gesetzliche Grundlage zum Schutz vor mikrobiellen Gefahren, insbesondere durch Legionellen. Es definiert klare Maßnahmen, um wasserassoziierte Infektionen vorzubeugen, zu erkennen und zu bekämpfen. Legionellen gelten dabei als erhebliche Gefahr und sind gemäß §7 IfSG meldepflichtig.

    Um das Risiko einer mikrobiellen Verkeimung zu minimieren, sieht das Gesetz eine regelmäßige Überwachung von Warmwasseranlagen vor. Zudem fordert §37 IfSG, dass Trinkwasser weder chemische noch mikrobiologische Verunreinigungen aufweisen darf und somit keinerlei Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen darf.

2. Verordnungen

Die Trinkwasserverordnung sichert die Qualität des Trinkwassers in Deutschland, indem sie verbindliche Grenzwerte mit Gefährdungsanalysen und Water-Safety-Plänen festlegt – unterstützt durch wissenschaftliche Institutionen wie UBA und RKI.

  • Klare Regeln für hohe Qualität

    Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) bildet die Grundlage für die Sicherung der Trinkwasserqualität in Deutschland und setzt die EU-Richtlinie national um, ergänzt durch strengere Vorgaben. Sie definiert verbindliche Qualitätsstandards und legt Grenzwerte für chemische und mikrobiologische Parameter wie Legionellen, Blei und Nickel fest. Mit der Novellierung im Jahr 2023 wurde ein prozessbasierter Ansatz verpflichtend, der Gefährdungsanalysen und Water-Safety-Pläne einschließt, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren. Wissenschaftliche Institutionen wie das Umweltbundesamt (UBA) und das Robert-Koch-Institut (RKI) unterstützen die Umsetzung mit fundierten Empfehlungen und Leitlinien, um die Sicherheit und Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten.

3. Technische Standards

Das Infektionsschutzgesetz definiert Maßnahmen wie die Überwachung von Warmwasseranlagen, um vor mikrobiellen Gefahren wie Legionellen zu schützen und sicherzustellen, dass Trinkwasser keine schädlichen Verunreinigungen enthält.

  • Sicher durch Normen

    Nationale und europäische Normen bieten praxisorientierte Leitlinien für Planung, Bau und Betrieb von Trinkwasserinstallationen.

     

    DIN EN 806

    Europäische Normenreihe, die allgemeine Anforderungen definiert.

    DIN 1988

    Nationale Ergänzungen, die z. B. Rohrdimensionierung und Rückflusssicherungen regeln.

    DVGW-Arbeitsblätter

    Detaillierte technische Regelwerke für spezifische Anforderungen.

    VDI 6023Hygiene-Standards für Planung, Ausführung und Wartung.

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4. Allgemein anerkannte Regeln der Technik (a.a.R.d.T)

Die Trinkwasserverordnung sichert die Qualität des Trinkwassers in Deutschland, indem sie verbindliche Grenzwerte mit Gefährdungsanalysen und Water-Safety-Plänen festlegt – unterstützt durch wissenschaftliche Institutionen wie UBA und RKI.

  • Bewährte Praxis

    Die allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) sind die Grundlage für eine sichere und effiziente Ausführung von Trinkwasserinstallationen. Sie basieren auf bewährten Lösungen und den langjährigen Erfahrungen der Fachgemeinschaft und haben sich als verbindlicher Mindeststandard etabliert.

    Dabei unterliegen die a.a.R.d.T. einer ständigen Aktualisierung und Weiterentwicklung, sodass stets nur die neuesten und praxiserprobten Regeln anerkannt werden. Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) schreibt die Einhaltung der a.a.R.d.T. verpflichtend vor, insbesondere bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Wasserversorgungsanlagen, um die Trinkwasserhygiene zuverlässig zu gewährleisten.

Rechtliche Grundlagen und Hierarchie

Trinkwasserinstallationen in Deutschland basieren auf einem hierarchischen System rechtlicher Vorgaben. Diese Struktur stellt sicher, dass hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Flgende Ebenen bilden das Fundament der gesetzlichen Anforderungen:

  • EU-Richtlinie über Trinkwasserqualität (2020/2184):
    Diese legt die Basis für einheitliche Qualitätsstandards in allen EU-Mitgliedstaaten. Sie umfasst Anforderungen an chemische, mikrobiologische und technische Parameter des Trinkwassers.
  • Infektionsschutzgesetz (IfSG):
    Definiert die gesetzlichen Anforderungen zur Verhütung und Bekämpfung von wasserassoziierten Infektionen. Insbesondere Legionellen sind als meldepflichtige Krankheitserreger unter §7 IfSG aufgeführt.
  • Trinkwasserverordnung (TrinkwV):
    Diese nationale Verordnung setzt die EU-Richtlinie um und enthält strengere Vorgaben, wie den Schutz vor chemischen Belastungen und mikrobiellen Gefahren.
  • Einbindung von Umweltbundesamt (UBA) und Robert-Koch-Institut (RKI):
    Diese Institutionen liefern wissenschaftliche Grundlagen und praxisorientierte Empfehlungen, die über Normen und Richtlinien hinausgehen.

Verlässliche Standards für Planung, Bau und Betrieb

Die rechtlichen Vorgaben für Trinkwasserinstallationen werden durch technische Regelwerke ergänzt, die praxisorientierte Leitlinien und bewährte Standards bereitstellen. Sie gewährleisten eine hygienisch einwandfreie und technisch einwandfreie Umsetzung. Hier die wichtigsten Regelwerke im Überblick:

Aktuelle Regelungen im Überblick
DIN EN 806

Europäische Normenreihe mit allgemeinen Anforderungen an Planung, Betrieb und Wartung von Trinkwasserinstallationen.

DIN 1988Nationale Ergänzungsnormen zur DIN EN 806, die spezifische Anforderungen für Deutschland, wie Rohrdimensionierung und Rückflusssicherung, regeln.
DVGW-ArbeitsblätterTechnische Richtlinien, die die sichere und hygienische Ausführung von Trinkwasserinstallationen sicherstellen.
VDI 6023Der Hygiene-Standard, der klare Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Wartung von Trinkwasserinstallationen formuliert.
BTGA-Regeln

Praktische Leitlinien für die Umsetzung technischer Lösungen in komplexen Trinkwasserprojekten.

Bedeutung der Normen: Verlässliche Leitplanken für Trinkwasserhygiene

Sicherstellung von Qualität und Sicherheit

Normen und technische Regeln spielen eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Trinkwasserhygiene. Sie bieten klare Leitlinien und Mindeststandards, um Gesundheit und Sicherheit in Trinkwasserinstallationen zu gewährleisten. Dabei werden verschiedene Schutzniveaus definiert:

  • Allgemein anerkannte Regeln der Technik (aaRdT):
    Diese Regeln repräsentieren bewährte Lösungen, die von der Mehrheit der Fachleute akzeptiert und angewendet werden. Sie stellen sicher, dass Trinkwasserinstallationen technisch und hygienisch einwandfrei sind.
  • Stand der Technik:
    Dieser Begriff geht über die aaRdT hinaus und umfasst fortschrittliche Technologien und Methoden, die zwar bereits verfügbar, aber noch nicht flächendeckend etabliert sind.
  • Stand von Wissenschaft und Technik:
    Das höchste Sicherheitsniveau, das sich auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Es garantiert, dass innovative Entwicklungen konsequent zum Schutz der Trinkwasserhygiene genutzt werden.

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