Trinkwasserleitungen – effiziente Planung für optimale Hygiene

Eine durchdachte Leitungsführung ist entscheidend für eine hygienische, energieeffiziente und langlebige Trinkwasserinstallation. Die richtige Kombination aus Reihen- oder Ringleitungen und intelligenter Zirkulation sichert eine hohe Trinkwasserqualität und vermeidet unnötige Stagnation. Viega bietet mit modernen Rohrleitungssystemen und Pressverbindern optimale Lösungen für eine normgerechte und wirtschaftliche Installation. Dabei gewinnt die Berücksichtigung klimaresilienter Trinkwasserinstallationen zunehmend an Bedeutung, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.

Trennung von Kalt- und Warmwasser

Die getrennte Führung von Kalt- und Warmwasserleitungen ist essenziell, um im Kaltwasser eine ungewollte Fremderwärmung und das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern. Bereits in der Planungsphase sollte darauf geachtet werden, dass Kalt- und Warmwasserleitungen räumlich getrennt verlaufen. Ideal ist die Verlegung in zwei separaten Installationsschächten. Ist nur ein Schacht vorhanden, muss sichergestellt werden, dass eine thermische Entkopplung der Kaltwasserleitungen erfolgt.

Leitungsführung: Reihen-, Ring- und T-Stück-Installationen

Reihenleitungen

Reihenleitungen stellen sicher, dass bei jeder Wasserentnahme die vorgelagerten Rohrleitungen vollständig durchspült werden. Sie sind besonders vorteilhaft, wenn am Ende der Leitung ein häufig genutzter Verbraucher, wie ein WC, angeschlossen ist.

Ringleitungen

Ringleitungen bieten eine zusätzliche Sicherheit gegen Stagnation, da sie das Wasser bei jeder Nutzung im Ring aus beiden Fließrichtungen zur Entnahmestelle strömen lassen. Sie sind vor allem für Trinkwasser kalt sinnvoll, um eine gleichmäßige Durchströmung sicherzustellen. Bei Warmwasser hingegen eignen sie sich eher nicht, da die Ausstoßzeiten für Warmwasser vielfach nicht schnell genug erreicht werden.

T-Stück-Installationen

T-Stück-Installationen werden häufig zur Versorgung mehrerer Verbraucher von einer Hauptleitung aus genutzt. Allerdings besteht ein höheres Risiko für Stagnation, insbesondere bei selten genutzten Entnahmestellen. Um dies zu vermeiden, sollten T-Stücke nur dort eingesetzt werden, wo eine regelmäßige Nutzung aller angeschlossenen Entnahmestellen gewährleistet ist. Alternativ empfiehlt sich die Kombination mit einer Spülstrategie oder der Einsatz von durchströmten T-Stücken.

Die hydraulischen Eigenschaften des Rohrleitungssystems sind für eine wirtschaftliche und bedarfsgerechte Dimensionierung entscheidend. Pressverbindersysteme wie Raxofix bieten dabei durch ihre geringen Widerstandsbeiwerte (Zeta-Werte) eine besonders effiziente Lösung.

Zirkulation in Nutzungseinheiten

Um Trinkwasser warm jederzeit mit ausreichender Temperatur bereitzustellen, wird üblicherweise eine Zirkulationsleitung verlegt. Eine Alternative zur klassischen Verlegung mit einer separaten Zirkulationsleitung ist die Smartloop-Inlinertechnik, bei der die Zirkulation innerhalb des Warmwasserrohrs erfolgt. Diese platzsparende Lösung reduziert nicht nur Wärmeverluste, sondern verhindert auch eine übermäßige Erwärmung des Installationsschachts, die sich negativ auf das Kaltwasser auswirken könnte.

Allerdings sollte eine Zirkulation nicht bis in die Nutzungseinheit zur letzten Entnahmestelle geführt werden, um eine ungewollte Erwärmung des Kaltwassers durch Wärmeübertragung an den Entnahmearmaturen und in der Vorwand und damit verbundene unnötige Energieverluste zu vermeiden. Eine Zirkulation bis an die letzte Entnahmestelle erhöht auch die Komplexität des Gesamtsystems. 

Wärmeübergang und Dämmung der Leitungen

Ein wichtiger Aspekt der Trinkwasserhygiene ist die minimale Wärmeübertragung zwischen Warm- und Kaltwasserleitungen.

Trinkwasser warm sollte vorzugsweise in einer Reiheninstallation zu den Entnahmestellen geführt werden. Dadurch bleiben die Ausstoßzeiten möglichst kurz. In Bereichen mit hoher Wärmelast, z. B. durch nahegelegene Heizungs- oder Warmwasserleitungen, sollten Kaltwasserleitungen gedämmt werden, auch wenn dies energetisch nicht zwingend erforderlich ist.

Bei der Verlegung gilt:

Kaltwasserleitungen immer unter Warmwasserleitungen führen, damit der Wärmeaufstieg der Warmwasserleitung weniger Einfluss auf die Kaltwasserleitung hat.

In Bodeninstallationen sollte sichergestellt sein, dass Kaltwasserleitungen nicht in direktem Kontakt mit Fußbodenheizungen oder anderen Wärmequellen stehen.

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Übersicht: Trinkwasser-Installation

Trinkwasser-Installation

Klare Normen, innovative Technologien und nachhaltige Konzepte tragen entscheidend zur Trinkwasserhygiene bei. Erfahren Sie, welche Faktoren die Trinkwassergüte beeinflussen, welche Methoden es zur Qualitätssicherung gibt und wie sie höchste Hygienestandards umsetzen.