Prüfbericht des Umweltbundesamts: Erneut Bestnoten für Trinkwasser in Deutschland

Trinkwasser aus großen zentralen Anlagen besitzt weiter eine sehr gute Qualität. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Berichts des Umweltbundesamtes.

Selbst der Problemstoff Nitrat, der im Grundwasser an manchen Orten erhöht ist – insbesondere dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird – überschreitet im Trinkwasser nicht den Grenzwert, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltbundesamtes (UBA). Auch bei nahezu allen mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen halten über 99,9 Prozent der überwachten Proben die strengen rechtlichen Vorgaben ein.

Für Nitrat, das aus Kunstdünger und Gülle ins Grundwasser gelangen kann, bestätigen die neuen Daten den zuvor schon beobachteten Rückgang: Grenzwertüberschreitungen im Trinkwasser bleiben „die seltene Ausnahme“, stellt das Amt fest.

Allerdings erlaubten die Daten zu Nitratgehalten im Trinkwasser keinen Rückschluss auf Nitratgehalte in den Grundwässern, schränkt das UBA ein. Durch den vielerorts zu hohen Einsatz stickstoffhaltiger Düngemittel seien die Nitratkonzentrationen im Grundwasser in vielen Regionen Deutschlands seit Jahren auf hohem Niveau. Das Trinkwasser selbst sei aber fast allerorten unbelastet.

Wenige Grenzüberschreitungen

Von den über zweihundert im Trinkwasser überwachten Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und Biozidprodukten oder deren Abbauprodukten überschritt nur eine geringe Anzahl den niedrigen Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter, und dies auch nur geringfügig. Aus den gemessenen Konzentrationen resultiert laut UBA keine Gesundheitsgefahr. Um Stoffe mit gezielter Wirkung eines PSM oder Biozids grundsätzlich aus dem Trinkwasser fernzuhalten, liegt der Grenzwert für den einzelnen Wirkstoff weit unterhalb der Konzentration, die sich aus einer toxikologischen Ableitung für den jeweiligen Wirkstoff ergeben würde.

Grenzwertüberschreitungen für das giftige Schwermetall Blei kommen nur in weniger als 0,1 Prozent der Proben vor. Die Ursache dafür sind nicht Natur oder Wasserwerk, sondern bleihaltige Leitungen oder Armaturen in den Häusern und Wohnungen selbst. Veraltete Installationen sind meist auch die Ursache, wenn zu viel Kupfer, Nickel und Cadmium im Wasser vorkommt.

EU-Vorgaben zum Prüfbericht

Die EG-Trinkwasserrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, alle drei Jahre einen Trinkwasserbericht vorzulegen. In Deutschland betrifft dies 2485 Wasserversorgungsgebiete, in denen durchschnittlich jeweils mehr als 1000 Kubikmeter Wasser am Tag geliefert oder mehr als 5000 Personen versorgt werden. Die in diesen Versorgungsgebieten verteilten 4695 Mio. Kubikmeter Trinkwasser werden zu 69 Prozent aus Grundwasser und zu 16 Prozent aus Oberflächenwasser gewonnen, die verbleibenden Prozent entfallen auf Uferfiltrat, künstlich angereichertes Grundwasser und sonstige Ressourcen. 

Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken – insbesondere aus größeren Wasserversorgungen ist es flächendeckend sogar von exzellenter Qualität.

Dirk Messer (Präsident), Umweltbundesamt

Auf einen Blick: die wichtigsten Erkenntnisse

  • Die EG-Trinkwasserrichtlinie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, alle drei Jahre einen ausführlichen Trinkwasserbericht vorzulegen.
  • Das Ergebnis: Trinkwasser in Deutschland hat weiterhin eine sehr gute Qualität und kann ohne Bedenken getrunken werden.
  • Über 99,9 % der überwachten Proben halten die strengen rechtlichen Vorgaben ein.
  • Grenzwertüberschreitungen bleiben eine sehr seltene Ausnahme.

 

 

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Der ausführliche Prüfbericht

Kostenlos zum Download: Das UBA hat in einem aktuellen Bericht für die Jahre 2017 bis 2019 die Ergebnisse der Untersuchungen aus allen größeren Wasserversorgungen veröffentlicht.

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