Schallschutz bei Bodenabläufen und Duschrinnen

Beim Duschen entstehen Geräusche – zum einen durch das Aufprallen von Wasser auf dem Boden, zum anderen durch die Fließgeräusche aus der Brausearmatur sowie im Ablauf und seiner Anschlussleitung. Der dadurch entstehende Luft- und Körperschall erzeugt Schwingungen im Bodenaufbau, die an den Rohbau weitergegeben und anschließend als Luftschall im schutzbedürftigen Raum hörbar sein können.

Alle geprüften Abläufe erreichen einen gemessenen Schalldruckpegel von mindestens 21 2 dB(A) und liegen damit deutlich unter den geforderten Werten der Schallschutzstufe 3 der VDI 4100.

Im privaten Bad werden die Bodenflächen in Duschen in der Regel barfuß betreten. Trittschallgeräusche treten daher nicht auf. Anders sieht es im öffentlichen Bereich aus. In Altenheimen oder Krankenhäusern begehen beispielsweise Reinigungskräfte die Duschbereiche. Der dadurch entstehende Körperschall kann in angrenzende Räume übertragen werden und die Lebensqualität der Bewohner stark beeinträchtigen.

Auch bei der Prüfung der Benutzergeräusche gab das Fraunhofer Institut grünes Licht: Alle Advantix-Produkte erfüllen die Schallschutz-Anforderungen.

Im Advantix-Programm stellt Viega Lösungen bereit, die den Schallpegel effizient und nachweislich eindämmen. Die speziellen Ausführungen der Montagefüße etwa und das zum Teil im Lieferumfang enthaltene Schallschutzzubehör reduzieren die Geräusche aus der Wasserinstallation erheblich. Zudem verbessern sie die Trittschallwerte, die durch Benuztergeräusche entstehen können.

Damit die Fußbodenkonstruktionen auf der Baustelle die Schallwerte des jeweiligen Prüfberichts erreichen, sollten sie dem Prüfaufbau entsprechen. Die Werte entnehmen Sie den entsprechenden Prüfberichten (Tabelle 2). Bei den meisten Schallprüfungen kommen folgende Materialien, Schichten und Stärken der Bodenaufbauten zum Einsatz:

• 190 mm Stahlbetondecke
• 10–50 mm EPS Höhenausgleichschicht
• 25 mm Trittschalldämmung (dyn. Steifigkeit < 10MN/m³)
• 60–80 mm Schnellestrich
• 10 mm Fliesenbelag mit Kleber

Veränderungen der Schichtwerte oder Materialien haben deutlichen Einfluss auf die zu erwartenden Schallwerte. Bei Bedarf können sie per Gutachten vom Fraunhofer Institut abgeschätzt und bestätigt werden. In der Regel betrifft dies eine Materialveränderung bzw. Verringerung der Schichtstärken. Bei einer Erhöhung der Schichtstärken kann man von einer Verbesserung der Schallwerte ausgehen.

Die Advantix- Bodenabläufe werden überwiegend in Gefälleestrichen verbaut. Die Advantix-Duschrinnen dagegen können sowohl im Gefälleestrich als auch mit einem Duschboard aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) eingebaut werden. Hierfür bietet die Fa. Poresta® Systems das Universalboard Poresta® BFR 75 an. Für die Kombinationen mit den Advantix-Duschrinnen und Advantix Vario-Duschrinnen stehen Prüfzeugnisse über den Schallschutz zur Verfügung. Hierbei wird – z. B. bei Verwendung des Poresta® Schallschutzsets BEDS-Grund- oder des Komplettsets 2 – ein Schallwert von 14 dB(A) im UG hinten erreicht. Die bewertete Trittschallminderung beträgt dabei 28 dB.

Die Anschlussleitung der Bodenabläufe kann alle Fließgeräusche des Abwassers auf den Estrich übertragen. Um diesen Schall schon bei seiner Entstehung einzudämmen, ist es sinnvoll, bei der Rohrleitung eine körperschallentkoppelnde Ummantelung mit einer Schaumisolierung vorzusehen. Diese Maßnahme zahlt auf deutlich auf die hohen Anforderungen des Schallschutzes ein. Bei den Prüfungen der Advantix-Bodenabläufe ist solch eine Isolierung durchgeführt worden.

Beim Einbau der Ablaufsysteme in den Estrich ist ein einheitlicher Bodenaufbau in Dusche und Bad empfehlenswert. Denn so sind zwischen Duschbereich und benachbartem schwimmenden Estrich keine unterschiedlichen Setzbewegungen zu erwarten. Zudem ist eine Bewegungsfuge nicht erforderlich, die für gewöhnlich mithilfe eines scharfen Messers von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden muss. Das reduziert den Aufwand und die Gefahr, die Verbundabdichtung unterhalb der Fliese zu zerstören.

Grundsätzlich gilt: Die Körperschallübertragung ist umso geringer, je besser der begehbare Duschbereich vom Rohbau durch eine elastische Trennlage entkoppelt ist. Neben den bewährten Trittschalldämmungen aus Mineralwolle oder EPS-Material eignen sich hierfür auch deutlich flachere polyurethan-gebundene Gummifasermatten. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn im Duschbereich aufgrund des benötigten Estrichgefälles oder der benötigten Überdeckung am Anschlussrohr des Bodenablaufs nicht genügend Höhe für die Trittschalldämmung vorhanden ist. Ein Beispiel hierfür sind die Gummifasermatten Regupol der BSW Berleburger Schaumstofwerk GmbH (siehe Bild links).

Wichtig für einen fachgerechten Einbau ist zudem der Randdämmstreifen. Bei einem mangelfrei eingebauten schwimmenden Estrich werden die Trittschallübertragung gut eingedämmt und die geforderten Anforderungswerte der einschlägigen Normen eingehalten. Um das zu gewährleisten, ist zum einen eine vollflächige Auflage auf der Trittschalldämmschicht erforderlich. Zum anderen ist der Estich mittels eines allseitig umlaufenden Randdämmstreifens aus PE-Schaum von allen aufgehenden Bauteilen zu trennen.