60 AquaVip Zirk-e-Ventile für mehr Trinkwasserhygiene und Effizienz
Temperaturhaltung problematisch
Die Sanierung des Warmwassernetzes in dem Gebäudekomplex aus den 80er-Jahren mit rund 100 Wohneinheiten war unter anderem notwendig geworden, weil in den verzweigten Zirkulationssystemen mit mehr als 20 oder 30 Kreisen die Temperaturhaltung von mindestens 55 °C in jedem Strang immer wieder eine Herausforderung darstellte. Auch, weil der thermisch-hydraulische Abgleich mit den bislang am Markt verfügbaren thermischen Regulierventilen oft nicht zufriedenstellend funktioniert. Dem durch höhere Zirkulationstemperaturen zu begegnen, wäre aber nicht nachhaltig. Zudem wird der Wohnkomplex über Fernwärme versorgt. Der Versorger verlangt also wie üblich eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur.
Um diese Herausforderungen zu lösen, hat die Richter Energy GmbH für die Sanierung ein selbst entwickeltes Frischwasserladesystem (FWLS) mit optionaler Heizungsübergabestation entwickelt. Dessen rücklauftemperaturoptimiertes, zweistufiges Speicherladesystem und Regelstationskonzept erlaubt eine besonders effiziente Warmwasserbereitung. Ein Speicher dient dabei als Spitzenlastpuffer und reduziert den Differenzdruckverlust des Systems auf fast null.
Sanierung ohne Rohrnetzaufnahme
Die normgerechte Temperaturhaltung in den 60 zirkulierenden Strängen erfolgt automatisch über AquaVip-Zirkulationsregulierventile elektronisch (AquaVip Zirk-e) durch einen permanenten, thermisch-hydraulischen Abgleich. So wird im gesamten Zirkulationssystem ein konstantes Temperaturniveau von mindestens 55 °C gehalten, wie es aus hygienischen Gründen das DVGW-Arbeitsblatt W 551 verlangt.
Das Besondere: Es gelang ohne aufwendige Rohrnetzaufnahme im Vorfeld, funktioniert mit vergleichsweise geringem Primärenergieeinsatz und dank eines umfassenden Energiekonzeptes zudem mit gleichbleibend niedriger Rücklauftemperatur von nur 40 °C für die Fernwärmeversorgung. Für Matthias Richter die entscheidenden Argumente, um die AquaVip Zirk-e-Ventile einzusetzen: „Ausschlaggebend waren das Nichtfunktionieren der alten Ventile und das Fehlen von Bestandsplänen zu dem Rohrleitungsnetz, wodurch eine belastbare Ventilauslegung für den konventionellen hydraulischen Abgleich einfach nicht möglich war.“
Die von Viega entwickelten AquaVip-Zirkulationsregulierventile elektronisch müssen hingegen nur auf eine Solltemperatur voreingestellt werden. Über einen Temperatursensor und eine hoch präzise Ventiltechnik mit verschleißfreien Keramikscheiben regeln sich die AquaVip Zirk-e dann auf die entsprechende Soll-Temperatur selbsttätig ein. Und zwar deutlich zuverlässiger, als es durch Ventile mit Dehnstoffelement möglich wäre. Das Zirkulationssystem wird so über einen trägen Regelalgorithmus mit notwendigen Mindestvolumenströmen permanent im hygienischen Betriebsoptimum zwischen 60 °C und 55 °C gehalten.
Matthias Richter: „Ohne weitere Eingriffe in das bestehende Rohrleitungsnetz hat sich die Regelgüte durch die AquaVip Zirk-e-Ventile wie erwartet deutlich verbessert; der gewünschte Effekt ist also mit vergleichsweise überschaubaren Maßnahmen eingetreten.“
Davon profitieren auch die Mieter in dem Gebäudekomplex, die bisher teils minutenlang auf Warmwasser warten mussten. „Nach der Inbetriebnahme der Ventile wurden an den entferntesten Entnahmestellen schon kurz nach Öffnen bereits 56 °C Wassertemperatur notiert“, berichtet Viega Projektingenieur Daniel Friedrichs.
Objekt | Mehrfamilienhaus |
Ort | Eching, Deutschland |
Jahr | 2024 |
Objektart | Renovierung |
Einsatzbereich | Wohnungsbau |
Installation | Richter Energy GmbH Ismaning |