Bei Sanierung Energieeffizienz und Trinkwasserhygiene zugleich verbessert

Nachhaltigkeit wird bei KROHNE großgeschrieben. Bis 2035 will das Unternehmen in Duisburg CO2-neutral sein. Deswegen wurde auch für die Sanierung der WC- und Duschanlagen ein umfassendes Konzept geschnürt. (Foto: Viega)

Seit 1970 hat das traditionsreiche Messtechnik-Unternehmen KROHNE seinen Sitz in Duisburg an der Ludwig-Krohne-Straße – und diesen Standort kontinuierlich erweitert und ausgebaut. Zwangsläufig musste dabei auch die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) immer wieder ergänzt werden. Vor allem, weil KROHNE bei dem Wachstum nicht nur ein quantitatives, sondern genauso ein qualitatives Ziel verfolgt: Bis 2035 soll der Standort CO2-neutral sein. Das geschieht unter anderem durch die Nutzung von Abwärme aus den eigenen Produktionsanlagen, „grünem“ Strom und einer schon vor mehr als 25 Jahren installierten Großwärmepumpe.

Verteilverluste verringern

Die Energiequellen sind aber nur die eine Seite der Medaille, die Nutzung der Energie ist die andere. Deswegen wird wie bei der jetzt abgeschlossenen Sanierung der alten Waschkauen von Halle 1 genauso aufmerksam darauf geachtet, wo Wärmesenken verbessert werden können. Im Zusammenhang mit der Sanierung der Dusch- und Sanitäranlagen war das beispielsweise der Themenkomplex „Warmwasserbereitung“. Mario Hellwig, stellvertretender Leiter Betriebsservice bei KROHNE: „Weil die Warmwasserversorgung der Sanitärräume über eine Wärmepumpe mit nachgeschaltetem, vergleichsweise kleinem 800-Liter-Speicher erfolgt, achteten wir zum Beispiel sehr darauf, die Verteilverluste möglichst gering zu halten, um nicht elektrisch nachheizen zu müssen.“

Installationsseitig wurden dafür gleich mehrere Ansätze genutzt. Die Nennweite der neuen Rohrleitungen ist beispielsweise auf Basis realer Gleichzeitigkeiten berechnet, also nur noch etwa halb so groß wie die alten. Das reduziert das umlaufende Wasservolumen, spart so Energie und unterstützt den Hygieneerhalt. Zudem wurde das Rohrleitungsnetz aus den Systemen Sanpress Inox und Raxofix klar strukturiert mit möglichst wenig und kurzen Stichleitungen ausgelegt. Das erleichtert den thermisch-hydraulischen Abgleich und unterstützt einen regelmäßigen Wasseraustausch.
 

Trinkwasserhygiene erhalten

Denn hier lag die zweite große Herausforderung: der Erhalt der Trinkwasserhygiene bei stark schwankender Nutzung. Um trotzdem den bestimmungsgemäßen Betrieb zu unterstützen, wurden AquaVip-Duscheinheiten elektronisch installiert. Sie schützen sowohl aufgrund ihrer Konstruktion als auch der individuell möglichen Programmierung bedarfsgerechter Hygienespülungen vor Stagnationsrisiken. Exemplarisch für die durchdachte Konstruktion steht die in der abgehängten Decke montierte Grundplatte mit Steuerungselektronik, Mischeinheit, Absperreinrichtung, Eckventilen und Wasseranschlüssen, die direkt an die Zirkulationsleitung angebunden sind. Zudem erfolgt die Auslösung per Kommunikationskabel über ein digitales Bedienelement in Griffhöhe. Es gibt also keine nennenswerten Stagnationsstrecken.

Jede AquaVip-Duscheinheit elektronisch ist außerdem über ein Bluetooth® Modul per Viega Hygiene Control App auf dem Smartphone so programmiert, dass bei Über- oder Unterschreiten von hygienekritischen Zieltemperaturen bzw. Zeitintervallen von Nutzungsunterbrechungen eine automatische Spülung ausgelöst wird. „Auf diese Weise schützen wir nicht nur die Duschstrecken, sondern gleichzeitig das gesamte vorgelagerte Rohrleitungsnetz vor Stagnationsrisiken“, sagt Viega Key Account Manager Peter Drehsen. 

 

Bedarfsgerecht spülen

Für die energiesparende und zugleich hygienische Versorgung der Waschtische wiederum kamen die AquaVip-Armaturen elektronisch mit automatischer Hygienespülung zum Einsatz. Denn auch hier ist die Nutzung durch die KROHNE-Mitarbeitenden eher unregelmäßig. Die berührungslos auslösenden AquaVip-Armaturen elektronisch sind über eine Infrarot-Schnittstelle so programmiert, dass nach einer definierten Zeit der Nichtnutzung eine automatische Hygienespülung erfolgt. Und zwar mit nur genau der Spülmenge, die für den vollständigen Wasseraustausch im vorgelagerten Rohrleitungsnetz notwendig ist. Auch das trägt wieder zum Schutz der Ressourcen Wasser und Energie bei.
Ebenfalls individuell eingestellt sind die Reichweite des Infrarot-Sensors, die Spüldauer, die Nachlaufzeiten und die Intervalle der automatisierten Auslösung.

Entsprechend zufrieden zeigt sich Frank Heidenreich, Leiter Betriebsservice bei KROHNE, nach Abschluss der Arbeiten: „Aus technischer wie wirtschaftlicher Sicht ist das mit den AquaVip-Duscheinheiten elektronisch und den AquaVip-Armaturen elektronisch von Viega umgesetzte Konzept ideal, wenn bei Sanierungen etwas für mehr Energieeffizienz und den Erhalt der Trinkwassergüte getan werden soll.“
 

Objekt Waschkaue/Sanitäranlagen KROHNE
Ort Duisburg, Deutschland
Jahr 2024
Objektart Renovierung
Einsatzbereich Industrie
Installation Heizung Sanitär Beck, Schermbeck
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