Estrichüberdeckung: Wenn es im Boden eng wird

Bei Renovierungs- und Sanierungsprojekten steht man oft vor der Herausforderung, dass der vorhandene Raum für den Fußbodenaufbau begrenzt ist. Insbesondere die Dämmung und der Estrich benötigen ausreichend Platz, um den Standards zu entsprechen. Doch was passiert, wenn dieser Platz nicht gegeben ist? Genau hier kommt das Konzept der Estrichüberdeckung ins Spiel.

Die Estrichnorm DIN 18560 legt fest, welche Mindestdicken für Estricharten, Biegezugfestigkeitsklassen und Lasten erforderlich sind. Doch in manchen Fällen ist es aufgrund der baulichen Gegebenheiten schwierig, diese Normen einzuhalten. In solchen Situationen sind kreative Lösungen gefragt.
In Absprache zwischen dem Bauherrn, Planer und ausführenden Unternehmen können Abweichungen von der Norm vereinbart, geplant und umgesetzt werden. Wichtig ist dabei, dass die Gegebenheiten vor Ort genau berücksichtigt werden und nur für den jeweiligen Einsatz verwendbare Produkte eingesetzt werden.

Wir stellen die Lösungen von Viega vor, die es ermöglichen, auch bei begrenztem Raum und Unterschreitung der normativ geforderten Estrichüberdeckung eine sichere Anwendung zu gewährleisten.

Verwendung von großformatigen Fliesen

min. 100 x 100 mm

Verwendung von großformatigen Fliesen min. 100 x 100 mm 

  1. Estrich
  2. Rohfußboden

Bei späterem Verlegen von großformatigen Fliesen (min. 100 x 100 mm) ist die Einbausituation mit unseren Viega Lösungen am einfachsten und schnellsten umsetzbar.

Bereits ab einer Mindestüberdeckung von nur 15 mm müssen keine zusätzlichen Maßnahmen durch den Planer und Estrichleger berücksichtigt werden.

In eigenen Tests und in Absprache mit der Bauchemie wurde herausgestellt, dass die Verbindung ausreichend stabil für die Nutzung in haushaltsüblichen Bereichen ist.

Verwendung von kleinformatigen Fliesen

max. 100 x 100 mm

In diesem Fall ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Innerhalb eines Bereichs von mindestens 150 mm um den Ablaufanschluss muss der Estrich mit Epoxidharz verstärkt werden. Wenn ein unmittelbarer Versprung der Anschlussleitung nicht möglich ist und somit die geforderte Estrichdicke nicht eingehalten werden kann, muss die Anwendung von Epoxidharz fortgesetzt werden, bis die Mindestüberdeckung erreicht ist. Glücklicherweise bieten verschiedene Hersteller der Bauchemie alle notwendigen Materialien für diesen Zweck an.

Kleinformatige Fliesen mit Versprung

In diesem Fall ist der Estrich im Bereich von mindestens 150 mm um den Ablaufanschluss mit Epoxidharz zu verstärken, bis die Estrichdicke entsprechend der Estrichart die Mindestüberdeckung aufweist.

Kleinformatige Fliesen ohne Versprung

Hier ist der Estrich ebenfalls mit Epoxidharz zu verstärken, bis die Mindestüberdeckung über dem Anschlussrohr wieder gegeben ist.

Verwendung von kleinformatigen Fliesen <100 x 100 mm mit Versprung der Anschlussleitung

  1. Estrich
  2. Rohfußboden
  3. Füllung
  4. Grundierung

Verwendung von kleinformatigen Fliesen <100 x 100 mm ohne Versprung der Anschlussleitung

  1. Estrich
  2. Rohfußboden
  3. Füllung
  4. Grundierung

Diese Maßnahmen ermöglichen es, auch in Situationen mit begrenztem Platz die Standards einzuhalten und qualitativ hochwertige Bodenbeläge zu schaffen.

Insgesamt zeigt dieses Vorgehen, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und kreative Lösungen zu finden, um auch in herausfordernden baulichen Situationen die erforderlichen Standards einzuhalten. Mit den richtigen Materialien und dem entsprechenden Know-how ist es möglich, auch bei beengten Platzverhältnissen hochwertige Ergebnisse zu erzielen.

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